Veröffentlicht am 06.10.2022
Die Eisbären haben ihre Vorbereitung abgeschlossen, in 10 Tagen startet offiziell die neue Landesliga-Saison mit unserem Gastspiel in Schwenningen. Wir haben die Zeit genutzt und unseren neuen Coach zur aktuellen Lage befragt, wie er die kommende Saison einschätzt und vor allem wie es für ihn ihn, aus dem Hintergrund wieder an die Bande wechselt.
Zu aller Erst, wie ist es für dich persönlich, aus dem „Management“ im Hintergrund wieder an die Bande zu wechseln und aktiv mit der Mannschaft zu arbeiten?
Korte: Es war für mich natürlich anfangs auch erst wieder etwas gewöhnungsbedürftig an vorderster Front zu stehen, aber spätestens nach dem Trainingslager in Pilsen war die Routine wieder da.
Wie schätzt du allgemein die Lage im EBW ein, dass die Landesliga mit 11 Teams stärker wie selten in die neue Spielzeit geht, während die Regionalliga weiter zusammenschrumpft?
Von der Attraktivität für Vereine und Zuschauer schätze ich die Landesliga mit 11 teilnehmenden Mannschaft wesentlich attraktiver als die RLSW ein. Ob eine Regionalliga mit 6-7 Vereinen überhaupt einen Sinn macht, dazu sollte die Vereine, die in der RLSW antreten, vielleicht nach dieser Saison diskutierten, ob eine anderer Modus oder eine andere Ligenzusammenstellung nicht doch das geeignetere und attraktivere Mittel wäre.
Mit deiner Trainerposition ist eine der größten Veränderungen zu vermelden, der Kader ist mit den zwei Neuzugängen aus Litauen sowie den Abgängen von Essig und Mylius relativ konstant geblieben. Wie schätzt du den Kader ein und wie zufrieden bist du mit den beiden Neuzugängen?
Der Kader ist ja auf dem Papier riesengroß und bislang ist auch eine rege Trainingsbeteiligung wahrzunehmen. Somit ist natürlich auch im Training viel mehr anzustellen als mit beispielsweise 6 Mann auf dem Eis. Ich denke bei der Größe des Kaders und der Tatsache, dass nur 22 Mann aufgestellt werden können, ist jedem bewusst, dass so mancher nicht ganz zufrieden sein wird. Das ist allerdings eine ganz normale Sache. Entweder entwickeln Spieler dann eine Motivation, um sich mir aufzudrängen und sich für Einsätze zu empfehlen oder Sie geben eben auf. Das ist der Scheidepunkt an dem sich die Spreu vom Weizen trennt. Für mich in der Position als Trainer natürlich eine feine Sache, wenn durch gesunden Konkurrenzkampf untereinander das Niveau jedes einzelnen steigt. Unsere Abgänge sind zu verkraften, da sie sich ja mit 2 Spielern in Grenzen halten und es nicht ein Ausverkauf wie vor 2 Jahren war. Unsere beiden Neuzugänge Artemi und Avgustinas tun der Mannschaft gut. Beide bringen eine gute Grundausbildung mit und zählen zu den Stützen des Teams. Durch die Neureglung mit EU-Ausländern haben wir sogar den Luxus, unseren amerikanischen Import Tyler Rostenkowski weiterhin mit Transferkarte einzusetzen. Ich gehe davon aus, dass Tyler ab kommender Woche wieder ins Training einsteigen kann, da er dienstlich bei der Air Force wieder in Rammstein stationiert ist.
In dieser Saison sind die Eisbären in einer
ungewohnten Lage. Als freiwilliger „Absteiger“ in die Landesliga, aber
gleichzeitig als 7. der letztjährigen Landesliga-Saison sind wir Jäger und
Gejagter zugleich.
Wir haben ja in Abstimmung mit dem Vorstand beschlossen einen richtigen „Reset“ in der LL zu starten. Diesen Schritt sind wir auch gegangen und werden sehen wo uns die Reise hinführt. Für mich persönlich ist es sportlich egal, in welcher Liga wir antreten. Solange ich die Mannschaft trainiere, will ich Spiele gewinnen und das gebe ich auch der Mannschaft so zu verstehen. Angepeilt ist natürlich ein Platz im oberen Mittelfeld. Das ist ein Muss. Jede bessere Platzierung natürlich ein Erfolg für uns.
Unsere Vorbereitung war relativ anspruchsvoll, doch neben den zwei klaren Niederlagen gegen die Top-RL-Teams Stuttgart und Zweibrücken, konnte man diese mit vier Siegen über RL Bietigheim, Pforzheim und Bad Nauheim positiv gestalten. Wie zufrieden bist du und wo siehst du noch Verbesserungspotential.
Mit den Spielen gegen Pforzheim und in Bietigheim war ich zufrieden. Das Heimspiel gegen Bietigheim, Nauheim und gegen Zweibrücken war jedoch nicht so, wie ich es mit zu diesem Stand der Vorbereitung erhofft hatte. Hier wurde uns klar aufgezeigt, woran es bei uns hakt und was wir bis nächste Woche zum Ligastart verbessern müssen.
Unser Saisonauftakt hat es in sich, zum Start geht es zum amtierenden Meister, an den ersten fünf Spieltagen treffen wir auf die Top 4 der vergangenen Saison. Was hältst du davon und was erwartest du aus diesen Spielen?
Ich bin ganz froh, das wir am Anfang der Runde die dicken Brocken haben. Das ist dann für mich sowas wie eine Standortbestimmung. Das erinnert mich stark an unsere Vizemeister-Saison. Da hatten wir anfangs ein ähnliches Programm zum Start gehabt und federn gelassen. Bei den Rückspielen haben wir dann gezeigt., dass diese Partien am Anfang sehr wichtig für den Reife- und Lernprozesswaren, denn danach haben wir eine Serie hingelegt und alle großen in den darauffolgenden Spielen geschlagen.